Bakuniana

Mitgeteilt und erläutert von

N. Rjasanoff (Wien)

(1915)


N. Rjasanoff, Bakuniana, Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung, Hrsg. Von Carl Grünberg, Leipzig, Band 5 (1915), S. 182–199.
Transkription: Daniel Gaido.
HTML-Markierung: Einde O’Callaghan für das Marxists’ Internet Archive.


I. Bakunin und Karl Marx

II. Bakunin und J. Ph. Becker

III. Programm der Allianz

1. Briefe Bakunins an Marx
2. Briefe Bakunins an J. Ph. Becker
3. Programme der Allianz

* * *

I. Bakunin und Karl Marx

Obwohl die Bekanntschaft zwischen Bakunin und Marx – wenngleich mit großen Unterbrechungen – fast fünfundzwanzig Jahre dauerte: von 1843 bis Ende 1868, haben sie doch sehr selten brieflichen Verkehr gepflegt. Alles was wir von ihren persönlichen Beziehungen wissen, stammt fast ausschließlich aus den Aussagen, die jeder über den anderen machte. Und war Marx in diesen Aussagen sehr karg, so hat umgekehrt Bakunin oft Gelegenheit genommen, um seine „rapports personnels avec Marx“ zu schildern.

Trotzdem war aus beider Munde bekannt, dass sie in den 60er Jahren einige Briefe gewechselt haben. Bis jetzt ist jedoch in Bakunins Papieren kein Brief von Marx gefunden worden, während ihm dieser mindestens dreimal geschrieben hat.

Was hinwiederum die Briefe von Bakunin an Marx anbelangt, so wurde in Jahres 1900 in der Neuen Zeit (XIX/1 S. 6) ein vom 22. Dezember 1868 datierter Brief veröffentlicht. [1] Dass es sich dabei nicht um einen einzigen Brief handelte, ließ sich schon aus Marx’ Erzählung in der sogenannten „Konfidentiellen Mitteilung“ folgern. [2] Und in der Tat fand ich in Papieren von Marx, die aus dem Besitze von Frau Laura Lafargue, in den des Archivs der Deutschen sozialdemokratischen Partei übergegangen und mir von demselben freundlichst für meine Arbeit zur Verfügung gestellt worden sind, noch zwei Briefe von Bakunin an Marx, die ich nunmehr der Öffentlichkeit übergebe.

Sie werfen ein ganz neues Licht auf die Periode in den persönlichen Beziehungen zwischen den beiden Männern, die mit der Erneuerung ihrer Bekanntschaft oder ihrer Versöhnung i. J. 1864 beginnt.

Wie bekannt soll Marx 1853 in der englischen Presse eine Verleumdungsaktion gegen – den damals im Gefängnis befindlichen – Bakunin unternommen haben. Ich habe nun schon vor einigen Jahren den Beweis erbracht, dass an der ganzen Geschichte, soweit sie Marx angeht, kein wahres Wort ist, und dass Bakunins Freund Herzen, der bis jetzt einzige Zeuge, ein Opfer seiner Gedächtnisschwäche und verschiedener Verwechselungen geworden ist. [3] Der soeben veröffentlichte Briefwechsel zwischen Marx und Engels bringt noch andere Beweise, wie wenig nicht nur jener, sondern auch dieser zu Anfang der 1860er Jahre gegen Bakunin voreingenommen waren. Trotzdem besuchte Bakunin, als er Ende 1861 aus Sibirien geflüchtet, nach London kam, Marx nicht; und zwar wie der letztere vermutete, unter dem Einfluss von Herzen, bei dem Bakunin in London lebte. Tatsächlich hat Herzen die ganze Geschichte Bakunin so erzählt, wie sie später, nach dessen Tode, veröffentlicht und seitdem immer von Neuem wiederholt worden ist. Nichtsdestoweniger fand, als Bakunin nach seinem zweiten Aufenthalt in Schweden, im Oktober 1864, also gleich nach der Gründung der Internationalen Arbeiterassoziation, neuerdings nach London kam, zwischen ihm und Marx eine Zusammenkunft statt, über die uns beide informieren.

In einem ungedruckten, von Nettlau zitierten [4] Manuskript Rapports personnels avec Marx (ca. 1871) schreibt Bakunin:

„En octobre (1864) je retournai de nouveau à Londres. Ce fut alors que je reçus de Marx un billet que je conserve encore et dans lequel il me demandait si je voulais le recevoir chez moi demain. Je lui répondis que oui, et il vint. Nous eûmes alors une explication ; il me jura que jamais il n’avait rien dit, ni rien fait contre moi, qu’au contraire il avait toujours conservé pour moi une sincère amitié et un grand estime. – Je savais que ce qu’il me disait n’était point vrai, mais je ne lui gardais vraiment plus aucune rancune. D’ailleurs le renouvellement de sa connaissance m’intéressait beaucoup sous un autre rapport. Je savais qu’il avait puissamment coopéré à la fondation de l’Internationale. J’avais lu le manifeste qu’il avait écrit au nom du Conseil général provisoire, un manifeste qui était remarquable, sérieux et profond comme tout ce qui sort de sa plume lorsqu’il ne fait pas de la polémique personnelle. Enfin nous nous quittâmes extérieurement très bons amis, sans que je lui rendis pourtant sa visite ... Nous échangeâmes quelques lettres avec Marx. Ensuite nous nous perdîmes de vue de nouveau“.

Viel lakonischer ist Marx’ Erzählung. In der sogenannten Konfidentiellen Mitteilung berichtet er seinerseits:

„Der Russe Bakunin (obgleich ich ihn seit 1843 kenne, übergehe ich hier, alles nicht absolut zum Verständnis des folgenden Nötige) hatte kurz nach Stiftung der Internationale eine Zusammenkunft mit Marx zu London. Letzterer nahm ihn dort in die Gesellschaft auf, für welche Bakunin nach besten Kräften zu wirken versprach. Bakunin reiste nach Italien, erhielt dort von Marx die provisorischen Statuten und Adresse an die arbeitenden Klassen zugeschickt, antwortete „sehr enthusiastisch“, tat nichts. Nach Jahren, worin man nichts von ihm hörte, taucht er wieder in der Schweiz auf“. [5]

Nettlau nimmt alle Angaben Bakunins als feststehende Wahrheiten, und da der letztere kein Wort über die von Marx erwähnten Tatsachen sagt, so schließt er daraus, dass Marx nicht die ganze Wahrheit gesagt oder vielmehr etwas behauptet habe, was der Wahrheit nicht entspricht. Jetzt geben uns aber die Briefe Bakunins an Marx die Möglichkeit, Nettlaus Darstellung in wesentlichen Punkten zu korrigieren. Seine psychologischen Bemerkungen über Marx interessieren uns an dieser Stelle nicht. Es geht nur um Tatsachen, die leicht kontrollierbar sind.

Wann fand die Zusammenkunft zwischen Marx und Bakunin statt?

Aus dem ersten Brief des letzteren an Marx folgt, dass er in die Zeit nach dem 27. Oktober 1864 fiel. Hatte doch Marx erst am 26. Oktober von F. Lessner erfahren, dass Bakunin wieder in London weile. Jedenfalls ist die Angabe Bakunins, dass er seine Bekanntschaft mit Marx auf Grund der Lektüre von dessen Inauguraladresse, die „remarquable, sérieux et profond“ sei, erneuert habe, nur ein lapsus memoriae. Die Adresse ist von Marx zwischen dem 20. und 27. Oktober, wo sie dem Subkomitee zuerst vorgelesen wurde, verfasst und vom Generalrat erst in der Sitzung vom 1. November angenommen worden. Zur Erklärung der Frage: wie die Adresse Bakunin noch vor seiner Zusammenkunft mit Marx bekannt werden konnte, will Nettlau wissen, dass die Adresse – die angeblich zuerst in Form zweier Foliospalten, unterzeichnet W. Cremer, am 4. Bakunin (1864) erschien – „zweifellos dem Kolokol zugeschickt worden sei und daher Bakunin sofort bekannt werden konnte.“ Es würde somit, meint er „der Besuch von Marx in die erste Noveinberhälfte fallen.“

Diese Zusammenkunft fand aber, wie wir jetzt aus Marx’ Briefen an Engels mit zweifelloser Sicherheit wissen, am 3. November 1864 statt, als die Adresse auch in Beehive noch nicht erschienen ist. Ferner wissen wir jetzt aus dem gleichen Briefe, dass Marx mit Bakunin auch die Insinuationen der englischen Zeitungen besprochen hat. Nicht minder auch, dass Marx’ Versicherung: er habe mit dieser ganzen Campagne gegen Bakunin nichts zu tun, und habe selbst für Bakunin eine Lanze gebrochen, die reine Wahrheit war. Wenn Bakunin 1871 erzählt: er habe schon damals gewußt, dass Marx gelogen habe, so kann man das nur aus seiner Verstimmung gegen Marx erklären. Und das beste Zeugnis liefert sein zweiter Brief, der nicht nur Marx’ Erzählung bestätigt, sondern auch beweist, dass beide Männer nach der Zusammenkunft in London sich als Freunde trennten. Wir sehen jetzt auch, dass wenn Bakunin für die Internationale Arbeiterassoziation in Italien „nichts tat“, die Erklärung der Frage, „warum er, der sonst die Internationale mit Freude begrüßt hatte, sie Jahre lang beiseiteließ,“ nicht wie Nettlau meint, darin zu suchen ist, dass Marx „in dessen Loyalität er nun einmal kein Vertrauen hatte“, es war, der sie „ihm so warm empfohlen hatte“.

Den Versuch einer Erklärung werde ich in meiner Geschichte der Internationale geben, wo ich alle von Nettlau mitgeteilten Tatsachen über „Bakunin und die Internationale in Italien“ einer kritischen Prüfung unterziehen werde. An dieser Stelle möchte ich nur den Wunsch aussprechen: Nettlau möge seine der Forschung bisher entzogenen Nachträge zu seiner Bakuninbiographie allgemein zugänglich machen.
 

II. Bakunin und J. Ph. Becker

Wann eigentlich die beiden Veteranen der europäischen revolutionären Bewegung miteinander bekannt wurden, ist schwer festzustellen. Jedenfalls sieht man aus dem unten veröffentlichten ersten Brief, dass Bakunin in nähere Beziehungen zu Becker kaum von 1868 getreten ist. Möglicherweise hatten sie schon während des Genfer Friedenskongresses (9.–12. September 1867) Gelegenheit, einander zu treffen. Im Oktober 1867 erbat sich Marx von Becker Bakunins Adresse, um diesem ein Dedikationsexemplar des Kapital zu übersenden. Im Juli 1868 wurde Bakunin als Mitglied der Internationalen Arbeiterassoziation in Genf ausgenommen, und Becker hat sicherlich seine Bemühungen, die Freiheits- und Friedensliga in revolutionärem Sinne zu reformieren, unterstützt. Dieser Versuch scheiterte jedoch bekanntlich auf dem Berner Kongress der Liga (21.–25. September 1868). Bakunin und seine Freunde traten aus der Liga aus und gründeten die „Alliance internationale de la démocratie socialiste“. Am 28. Oktober 1868 konstituierte sich die Genfer Sektion der öffentlichen Alliance und Becker trat ihr als Mitglied bei. (Briefe vom August 1868)

Die ganze Episode Liebknecht-Bakunin, die den Gegenstand der zwei Briefe vom 4. und 5. August 1869 bildet und die ihren Abschluss während des Baseler Kongresses (September 1869) fand, habe ich an anderem Ort ausführlich geschildert. [6] Ich glaube dort bewiesen zu haben, dass die ganze Geschichte, wie sie auf Grund der Angaben von Bakunin und Guillaume von Nettlau dargestellt wird, auf einer Reihe von Mißverständnissen und Gedächtnisfehlern Bakunins beruht.

Es fällt in die Augen, dass der zweite Brief – bis auf einige Kleinigkeiten und den ganzen Passus über Bebel – nur eine Wiederholung des ersten, vom 4. August 1869, ist. In seiner ersten Fassung ist er schon von Nettlau in seine großen biographischen Werke über Bakunin veröffentlicht worden.

Der Brief vom 4. Dezember 1869, der für Bakunin sehr charakteristisch ist, fällt schon in eine Zeit, wo die Beziehungen zwischen ihm und Becker sich bereits zu lockern begannen. Man sieht, dass Bakunin bemüht ist, Becker als Mitglied der Genfer Sektion der Allianz zu behalten. Bald nachher kam es zwischen ihnen zum Bruch.
 

III. Programm der Allianz

Dass aber Bakunin früher gehofft hatte, Becker für die von ihm projektierte geheime Allianz, die hinter der öffentlichen mit einem ganz anderen Programm operieren sollte, zu gewinnen, beweist der Umstand, dass er Becker den Entwurf dieses Programms anvertraute. Wann dies geschehen, ist sehr schwer genau festzustellen.

Der Entwurf, den ich jetzt zur Veröffentlichung bringe, ist von Bakunin selbst geschrieben. Das Manuskript – zwei blaue Briefbogen – ist wahrscheinlich identisch mit demjenigen, dass auch Nettlau vorgelegen und das ebenfalls auf blauen Briefbogen, von denen auf der dritten und vierten Seite der untere Teil abgerissen ist, geschrieben war. [7] Es ist betitelt: „Programme secret de l’Alliance internationale de la démocratie socialiste“.

Es soll hier nicht erörtert werden: ob dieses Programm nur Projekt geblieben, und ob es in „Marx’ Hände“ durch einen Vertrauensbruch gelangt ist. Jedenfalls ist von den Verfassern der im Auftrage des Haager Kongresses herausgegebener Broschüre L’alliance de la démocratie socialiste et l’association internationale des travailleurs eine andere Kopie benützt worden. Das dort erstmals publizierte Programm der geheimen Allianz ist jedoch mit unserer Kopie, bis auf kleine und belanglose stilistische Änderungen – alle stilistischen Fehler, die sich in Bakunins Manuskript Anden, sind korrigiert – ganz identisch. [8]

Etwas anders steht es um die geheimen Statuten. Auch in Nettlaus Manuskript folgt unmittelbar das Règlement secret. Aber alles was er uns daraus mitteilen kann, ist folgendes:

Ce que doit (das folgende ist abgerissen); S. 4 enthält nur: „Si par exception, il faudra admettre dans quelque pays, dans le Comité national de quelque pays, des membres qui ne pourraient pas être admis dans le Comité central permanent, il est indispensable qu’ils y restent toujours en minorité, et qu’ils n’ayent des rapports qu’avec le Bureau central ostensible, non avec le Comité central permanent, ce dernier [ich ergänze: ne devant avoir des rapports directs qu’avec] (das übrige ist abgerissen); différents pays de – sind die einzigen noch erhaltenen Worte. [9]

Es genügt, diese Stelle mit der im unten veröffentlichten „Règlement secret“, Absatz 3 a zu vergleichen, um zu dem Schluss zu kommen, dass mir ein vollständiges Exemplar desselben Manuskripts vorliegt. Mit dem Unterschied jedoch, dass ich außer dem einen abgerissenen blauen Briefbogen noch einen zweiten besitze, der die Fortsetzung des „Règlement secret“ enthält.

Ist aber das in der Allianzbroschüre veröffentlichte Programm der geheimen Allianz identisch mit dem unten folgenden, so kann man nicht das gleiche von der „Organisation secrète de l’Alliance Internationale de la démocratie socialiste“ sagen. Es besteht zwar kein wesentlicher Unterschied, aber ein genauer Vergleich, der sich hier erübrigt, beweist, dass das in der Allianzbroschüre veröffentlichte Règlement secret eine spätere Redaktion darstellt.

Das zweite „Reglement“ ist das Statut der öffentlichen Allianz, das ebenso wie ihr Programm auch in der Allianzbroschüre abgedruckt ist.
 

* * *

1. Briefe Bakunins an Marx

27. October 1864
10, Paddington Green

Lieber Marx, Es wird mir ein großes Vergnügen einen alten Bekannten wieder zu sehen. – Bis eins Morgens bin ich immer zu Hause. – Ich erinnere mich wohl einen Dr. Rhode [10] zwei oder drei Male vor etwa zwei Jahren getroffen zu haben, bin mir aber gar nicht bewusst ihm außer gewöhnlichen Allgemeinplätzen etwas gesagt zu haben. – Also auf Wiedersehen.

 

Dein Mikhail Bakunin

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Le 7 Février 1865
Florence. 3 Via dei Pucci–2° piano

Carissimo – Tu as formellement le droit de te facher contre moi, car j’ai laissé sans réponse ta seconde lettre et j’ai tardé jusqu’à ce jour de répondre à la troisième. – Voici les cotises de mon silence. Conformément à ton désir j’ai envoyé à Garibaldi un exemplaire de l’adresse du comité international [11], et j’attends encore sa réponse. En outre, j’attends que la traduction italienne soit imprimée pour te l’envoyer aussi. – Tu ne saurais croire combien on est lent et indécis dans ce pays. Le manque d’argent, cette maladie fondamentale et première, d’ailleurs fort naturelle, de toutes les organisations démocratiques en Europe, entraves (?) toute activité ; et de plus la majorité en Italie, démoralisée par le fiasco complet et les fautes de l’école démocratique centraliste politique, unitaire – est devenue excessivement sceptique et blasée. – La propagande socialiste conséquente, énergique et ardente pourra seule rendre la vie et la volonté à ce pays. – Mais pour cela il faut un peu de temps, car on n’en est encore qu’aux commencements. – En Angleterre, à ce qu’il parait, vous marchez déjà à voiles déployées. – C’est à peine si nous osons dérouler poco à poco les nôtres. – Pourtant je t’envoyé un morceau de vers de la fabrique de Florence, qui ne te déplaira pas, j’espère. – L’organisation est une chose plus difficile que les vers. Elle marche aussi, mais très lentement, ralentie par l’indifférence sceptique, la méfiance mutuelle et par l’ignorance aussi bien que par l’inaptitude des soit-disants chefs d’une soit-disante démocratie démoralisée et désorientée. Une nouvelle démocratie doit se former en Italie, – celle fondée sur le droit absolu et l’unique culte du travail. – Les éléments ne manquent pas – ils pullulent, par conséquent il ne faut désespérer de rien – ma patientia! Comme on dit ci. – De cette patience, il en faut beaucoup. [12] – Mazzini se trompe excessivement s’il continue de croire que l’initiative du mouvement nouveau viendra, de l’Italie. L’Angleterre, la France, l’Allemagne peut-être, mais les deux premières certainement, si l’on ne parle que de l’Europe et cette magnifique Amérique du Nord – voilà le vrai centre intellectuel et dramatique de l’humanité. – Le reste suivra â la remorque. – Et maintenant, carissimo amico, donne-moi ton absolution pour un long silence dans lequel je ne tomberai plus – et, baise respectueusement en mon nom les belles mains de Madame et de ta fille. Ton dévoué Mikhail Bakunin.

Aussitôt que j’aurai les photographies de ma femme et de ma propre personne – je vous les enverrai – mais à titre de revanche je vous demanderai toute la sanctissima famiglia.
 

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2. Briefe Bakunins an J. Ph. Becker

Le 9 Août 1868
Clarens Basset Paluzieux

Cher et respectable citoyen et ami. Le porteur de cette lettre, mon compatriote, ami et co-pensant Nicolas Joukowski [13] – émigré – que je vous recommande à tous ces titres, s’est chargé de vous remettre d’abord la brochure allemande que vous avez bien voulu me prêter et ensuite les 5 francs que je vous dois pour le Vorbote. [14] – Il a été présenté par moi à l’Internationale qui j’espère ne se réfusera pas de l’accepter au nombre de ses membres – honneur auquel il a même plus de droits que moi-même – moi n’étant qu’un travailleur en révolution – lui un vrai travailleur comme professeur de langue russe et moralisateur, dans le sens révolutionnaire de ce mot, de la jeunesse russe à Vevey, comme notre ami Monsieur Remy [15] – pour lequel j’éprouve une très grande sympathie en toutes choses – sauf son Bismarkisme provisoire et son unitarisme par trop national. Je l’ai prié de vous dire qu’il m’a été impossible de rendre cette fois visite à Mr. Terseli (?) à Evian. – J’y ai dû renoncer à mon très grand regret. Mais je me propose absolument d’aller le voir sous peu à Evian.

 

En attendant je vous serre la main.
Votre dévoué Michel Bakounine

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Den 9. August 1868
Clarens. Basset-Paluzieux

Lieber Freund. – Soeben habe ich Ihnen einen Brief mit meinem Freunde Joukowski geschickt. – Setze ich mich wieder um Ihnen diese Paar Zeilen zu schreiben. In der Demokratischen Correspondenz [16] (N. 89 vom 7 den August) habe ich einen sehr dummen, sehr reaktionären Bericht über die letzte Volksversammlung in Wien (den 4. August) gefunden [17] – wo über das Auftreten der demokratisch-sozialistischen Arbeiter-Partei geschimpft wird – nähmlich die Rede eines gewissen Herrn Angerstein (Arbeiter) [18] scheint in der Mitte der Süddeutschen Demokraten großen Anstoß erregt zu haben. Sie werden natürlich bald über alles Näheres wissen. Könnten Sie die Güte haben, durch ihre Freunde in Wien, auch für meinen Theil den möglichst vollständigen Bericht über alles was vorgegangen, sei es in einer Zeitung, sei es in einer Broschüre, kommen zu lassen. Ich werde sogleich die Kosten bezahlen. Ich hoffe dass Sie mir meine Zudringlichkeit nicht übel nehmen.

 

Ihr ergebener M. Bakunin

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Le 10 Août

J’ouvre ma lettre pour vous prier de vouloir me procurer le Manifeste ou profession de foi sociale que les ouvriers de Vienne ont publié[19] et dont ils parlent dans leur adresse aux ouvriers français et anglais, – et en général toutes les brochures intéressantes que vous pourrez vous procurer à ce sujet.

Après demain, Mercredi, je vais à Berne mais je tâcherai de venir à Genève pour le 19 et je passerai alors absolument par Evian – où j’arriverai le matin à 11 h. 15 m. et d’où je partirai à 5 h. 20 soir pour arriver à Genève 7 h. 25 minutes. Ne pourrions-nous pas nous rencontrer à Evian, pour retourner ensemble à Genève?

 

Addio. Votre dévoué M. Bakounine.

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Le 16 Août 1868. Berne

Cher ami – Je viens de recevoir votre télégramme à Berne. Vous comprendrez alors qu’il m’a été impossible de venir vous rejoindre. Mais en revanche j’ai réussi « faire ici tout ce que je m’étais proposé. – Nous venons de porter dans l’imprimerie une sorte d’appel ou lettre confidentielle adressé aux hommes de bonne volonté de tous les pays, où nos principes, notre but sont pleinement et franchement exposés et par la quelle notre congrès reçoit son vrai caractère. [20] – On en enverra beaucoup d’exemplaires à l’Internationale de Genève et à vous spécialement une trentaine d’exemplaires pour que vous puissiez les adresser à ceux de vos amis socialistes démocrates en Europe, que vous croirez les plus propres à l’œuvre de notre propagande. – Maintenant que nous nous sommes franchement et complètement déclarés pour vous, vous nous aiderez de toute votre influence, n’est-ce pas?

Je vous salue et à bientôt demain je serai de retour chez moi.

 

Votre dévoué M. Bakounine
Clarens. Basset-Paluzieux

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Le 30 Juin [21]

Cher ami – d’abord dis-moi – je te prie – l’adresse du nouveau jeune russe, Mr. Danielson [22] – et secundo envoyé moi je te prie de suite avec le jeune homme que voici mon discours sur la Russie à Berne [23] – dans le bulletin du congrès de Berne, que je savais bien prié de n’envoyer à personne, parce que c’est le seul exemplaire que je possède.

Aujourd’hui, il m’est absolument nécessaire.

 

Ton dévoué M. Bakounine

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Den 4 August 1869.
Genf. 123. Montbrillant

Mein lieber Becker. Unser Freund Wertheim [24] hat mir gesagt und in Deiner Gegenwart noch gestern Abend bestätigt, dass es dem Herrn Liebknecht, dem deutschen Sozialisten und Ehrenmann, gefällt mich auf die niederträchtigste Weise zu verleumden. Er habe öffentlich, in der Gegenwart Wertheims, behauptet:

1° Ich sei ein russischer Agent; er habe unwiderlegbare Beweise dafür;

2° Meine Flucht aus Sibirien sei von der russischen Regierung begünstigt worden;

3° Durch die Gründung der Allianz habe ich böswilliger Weise in den Inter-nationalen Arbeiterverein einen Keil hineingetrieben;

4° Der zu alte Becker habe sich durch den schlauen Russen, Bakunin, düpieren lassen.

Ich unterlasse andere Kleinigkeiten, deren eigentlich jede eine Ohrfeige verdient hätte.

Andrerseits, hat derselbe Freund Wertheim mir einen an Dich gerichteten Brief von Herrn Bebel gezeigt, in welchem Herr Bebel die Vermutung klar ausspricht, dass ich, wahrscheinlicher Agent Russlands, wahrscheinlicher Weise, mit Herrn von Schweitzer, als Agenten Bismarcks, unter einer Decke stecke.

Ich hätte wohl das Recht auch Herrn Bebel zur Rechenschaft zu ziehen, da kein ehrlicher Mensch es sich erlauben darf in leichtsinniger Weise, auf bloßes Hörensagen Yin, Infamien gegen einen Anderen, ihm gänzlich unbekannten, in die Welt zu schicken. Da ich aber Grund habe anzunehmen, dass der geistige Urheber aller dieser Niederträchtigkeiten, der mir gleichfalls unbekannte Herr Liebknecht ist, so will ich nicht für heute an ihn halten.

Als Freund und Parteigenossen, bitte ich Dich, lieber Becker, und als Bruder unserer Allianz, an deren Gründung Du so lebhaften Antheil genommen hast, fordere ich Dich auf, dem Herrn Liebknecht in meinem Namen zu erklären, dass ich ihm doch so viel Ernst zumuten darf um zu bitten, dass wenn man ein Vergnügen daran findet einen Menschen zu verleumden, man auch den Akut haben muss dafür einzustehen und dass man vor allem verpflichtet ist seine Worte mit stichhaltigen Beweisen zu belegen.

Nun lasse ich ihm einen Monat Frist um alle mögliche Beweis gegen mich zu sammeln. Auf dem Baselkongresse wird er entweder meine Niederträchtigkeit öffentlich beweisen müssen, oder von mir, in Gegenwart aller, für eine infame Canaille, auf Deutsch: für einen niederträchtigen Schurken erklärt werden.

 

Dein Freund Mikhail Bakunin

NB. Ich bestehe darauf, lieber Freund, dass dieser Brief nicht nur den Herrn Liebknecht und Bebel allein, sondern auch allen Kongressmitgliedern in Eisenach mitgeteilt und womöglich in einer öffentlichen Kongress Sitzung verlesen werde.

* * *

Le 5 août 1869
Genève. 123, Montbrillant

Mein lieber Becker. Unser Freund Wertheim hat mir gesagt und noch gestern Abend, in Deiner Gegenwart, wieder bestätigt, dass es dem Herrn Liebknecht, dem deutschen Sozialisten und Ehrenmann, gefällt mich auf die niederträchtigste Weise zu verleumden. Er habe öffentlich, in der Gegenwart Wertheims, behauptet:

1° Ich sei ein russischer Agent, er habe unwiderlegbare Beweise dafür;

2° Meine Flucht aus Sibirien sei von der russischen Regierung begünstig worden;

3° Durch die Gründung der Allianz habe ich böswilliger Weise einen Keil in den internationalen Arbeiterverein hineingetrieben;

4° Der zu alte Becker hat sich durch den schlauen Russen Bakunin düpieren lassen.

Ich unterlasse andere Kleinigkeiten, deren eigentlich jede eine Ohrfeige verdient hätte.

Nun, lieber Becker bitte ich Dich, und als Parteigenossen und Bruder unserer Allianz, an deren Gründung Du so lebhaften Antheil genommen hast, fordere ich Dich auf, dem Herrn Liebknecht in meinem Namen zu erklären, dass ich ihm doch so viel Ernst zumuten darf um zu wissen, dass wenn man ein Vergnügen daran findet einen Menschen zu verleumden, man auch den Muth haben muss, dafür einzutreten, und dass man vor allem verpflichtet ist Seine Worte mit stichhaltigen Beweisen zu belegen.

Ich lasse ihm einen Monat Feiest um alle mögliche Beweise gegen mich zu sammeln. Auf dem Baseler Kongressen wird er entweder eine Niederträchtigkeit öffentlich beweisen müssen, oder von mir in Gegenwart aller für eine infame Canaille, auf Deutsch: für einen niederträchtigen Schurken erklärt werden.

 

Dein Freund Mikhail Bakunin

NB. Ich bestehe darauf, lieber Freund, dass dieser Brief nicht nur dem Herrn Liebknecht und seinem Freund Herrn Bebel allein, sondern auch allen anderen Kongressmitgliedern in Eisenach mitgeteilt, und wo möglich in einer öffentlichen Kongress Sitzung vorgelesen wird.

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Lieber Becker!

Ich habe dem Herrn Liebknecht auf seine Anschuldigungen gegen Bakunin, die im Vorstehenden dem Sinne nach richtig wiedergegeben sind, erklärt, ich würde dahin wirken, dass man Bakunin von hier aus als Delegierten nach Eisenach sende, damit die erwähnten Punkte zwischen beiden besprochen werden könnten.

Da Bakunin nicht nach Eisenach gehen wird, so habe ich es für meine Pflicht gehalten, ihn über die Sachlage aufzuklären, und es ihm selbst zu überlassen, die albernen und eines Arbeiterführers unwürdige Verleumdungen des Herrn Liebknecht in jeder ihm zusagenden Weise bloß zu legen.

 

Genf, den 4. August 1869.
Mit Gruß G. Wertheim

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Le 4 décembre 1869.
Locarno. Sul Lago Maggiore. Canton du Tessin
Casa della Vedova Pedrazzini [25]

Mein guter alter Freund. – Ein ganzer Monat ist verflossen seitdem wir uns getrennt, und erst jetzt greife ich die Feder um Dir zu schreiben. Aber Du wirst wohl verstehen, dass ich diese Zeit gebraucht habe um mich zu etablieren, meine Geschäfte und mein Gehirn in Ordnung zu bringen. Sentiñon [26] der mich besuchte ist erst gestern von hier abgereist. Seine Reise hierher war sehr nützlich, da es mir möglich wurde mich mit ihm in allen Punkten zu verständigen, und außerdem ihn mit dem Freunde Fanelli [27] in persönliche Berührung zu bringen.

Er hat mir in Eurem Nahmen den Auftrag gebracht ein Project eines Antwort-Schreibens an González [28] zu redigieren und Euch zu senden. Ich bin gerade jetzt im Schreiben desselben begriffen und werde es nach zwei oder drei Tagen dem neuen Sekretär des Komitees der Allianz – an Sutherland [29] schicken, mit der Bitte Kopien davon an Gambuzzi [30] in Neapel, an Pellicer Farga [31] in Barcelona, und an Schwitzgebel [32] in St. Imier zu schicken, nachdem, natürlich, es Euch vorgelesen und von Euch, mit oder ohne Modifikationen, bestätigt wird.
 

Mon cher vieux, il faut absolument soutenir la section de l’Alliance de Genève – ne fit ce que comme un centre (d’action) [33] imaginaire de propagande et d’action pour l’Italie, l’Espagne et pour le France méridionale, (tu sais mieux que moi) [34] aussi bien que pour la Suisse romanche.

Tu sais mieux que moi que certaines existences imaginaires sont très utiles et qu’il ne faut pas les dédaigner du tout. Tu sais que dans toute l’histoire il y « sur un quart de réalité, trois quarts au moins d’imagination, et que ce n’est point sa partie imaginative (?) qui « agi de tout temps le plus puissamment sur les hommes.

La section de l’Alliance de Genève n’est point d’ailleurs un être de pure imagination. Elle a conquis un fond réel qui même n’est pas resté sans bonne influence sur le développement des idées socialistes dans l’Internationale de Genève. – Elle « uni quelques hommes dévoués, d’intelligence et de bonne volonté dans un commencement d’action commune. Il ne faut pas laisser tomber cela. J’avais compté sur Robin [35] qui m’avait promis de te soutenir de t’aider dans la direction de l’Alliance. Mais il parait avoir oublié cette promesse et j’avoue que je ne compte plus beaucoup sur lui. – Perron [36] y aurait pu être d’une utilité infinie, mais lui aussi et même avant Robin, a dédaigné notre Alliance. – Eindecker, Schindler, Duval [37] voilà les hommes sur lesquels je compte davantage. Je m’en vais leur écrire à tous. J’écrirai aussi à Brosset[38] en le priant de s’unir à vous.

Que se passe-t-il en Allemagne ? Dans le nouveau parti de la Démocratie socialiste ? Envoyé moi je te prie le Vorbote. J’ai chargé Sentinon de m’abonner pour le Volksstaat [39] et pour la Volksstimme [40]. Il faut absolument que j’use tout cela pour ne point perdre de vue le développement du socialisme en Allemagne. Que fait la formidable moustache d’Amand Geogg [41]?

Ici le terrain est fort mauvais pour l’Internationale. Les meilleurs hommes sont absorbés par le Mazzinisme. Il se trouve bien ici une grande association ouvrière de secours mutuel – mais il n’est pas facile de la transformer en une section de l’Internationale, Pourtant j’essayerai.

Donne-moi donc des nouvelles cher vieux et n’oublie jamais que tu as en moi un ami dévoué et fidèle. Michel Bakounine.

Adresse-moi tes lettres ainsi: Suisse-Canton du Tessin
Locarno – Signora Teresina Pedrazzini per la Signora Antonia. [42]

Den 21. Januar 1870

An Joh. Phil. Becker in Gen.

Alter. Hier ein alter Bekannter. [43] – Mache für ihn alles was Du tun kannst, denn alles was Du machen wirst, wird der sozialistischen Revolution dienen. – Und kein Wort über ihn an Keinen, Perron ausgenommen.

 

Dein M. Bakunin

Ich habe Dir geschrieben und noch keine Antwort von Dir erhalten.

 

Dein M. Bakunin
 

3. Programme der Allianz [44]

Organisations-Project Mikhail Bakunins [45]

I. Objet de l’Alliance

1. L’Alliance Internationale de la Démocratie Socialiste est fondée en vue de servir, d’organiser et d’accélérer la Révolution universelle, sur la base des principes proclamés par notre programme.

2. Conformément à ces principes, le but de la Révolution ne peut-être que:

  1. La démolition de toutes puissances et de tous les pouvoirs religieux, monarchiques, aristocratiques et bourgeois en Europe. Par conséquent la destruction de tous les Etats actuellement existants, avec toutes leurs institutions politiques, juridiques, bureaucratiques et financières.
     
  2. La reconstitution d’une nouvelle société sur l’unique base du travail associé, prenant pour point de départ la propriété collective, l’égalité et la justice, comme conditions essentielles et premières de la liberté.

3. La Révolution, telle que nous la concevons, ou plutôt telle que la force des choses la pose nécessairement aujourd’hui, porte un caractère essentiellement International ou universel.

En vue de la coalition menaçante de tous les intérêts privilégiés et de toutes les puissances réactionnaires en Europe, disposant de tous les formidables moyens, que leur donne une organisation savamment combinée, en vue de la scission profonde, qui règne partout aujourd’hui entre la bourgeoisie et le travailleur – aucune Révolution nationale ne saurait réussir, si elle ne s’étend pas aussitôt sur toutes les autres nations; mais jamais elle ne pourrait dépasser les frontières d’un pays, ni prendre ce caractère d’universalité, si nécessaire à son triomphe, si elle ne portait pas en elle-même tous les éléments de cette universalité, c’est à dire – si elle n’était une Révolution franchement socialiste, destructive de l’Etat et créatrice de la liberté par l’Egalité et par la Justice; car rien ne saurait désormais remuer, électriser, soulever la grande, la seule véritable puissance du siècle – les travailleurs, si ce n’est l’émancipation réelle et complète du travail, sur les ruines de toutes les institutions protectrices de la propriété héréditaire et du capital.

4. La Révolution prochaine ne pouvant être qu’universelle, l’Alliance – ou pour dire le franc mot: la conspiration, qui doit la préparer, l’organiser et l’accélérer, doit l’être aussi.

5. L’Alliance poursuivra un double but:

  1. Elle s’efforcera de rependre dans les masses populaires de tous les pays les vraies idées sur la politique, sur l’économie sociales et sur toutes les questions philosophiques. Elle fera une active propagande par les journaux et les livres, aussi bien qu’en fondant des associations publiques.
     
  2. Elle cherchera à s’affilier tous les hommes intelligents, énergiques discrets et de bonne volonté, sincèrement dévoués à nos idées, afin de former dans toute l’Europe et, autant qu’il se pourra, en Amérique aussi, un réseau invisible de révolutionnaires dévoués et devenus plus puissants par cette alliance même.

* * *

II. Règlement secret

1. Ce qui doit se constituer d’abord c’est le Comité central permanent de l’Alliance, comité dont la composition, l’organisation et l’action resteront secrètes.

2. Sont membres du Comité Central:

  1. Tous les membres fondateurs de l’Alliance. La liste de leurs noms est ci jointe.
     
  2. Les cinq membres adhérents et nouveaux de Genève.
     
  3. Tous les membres nouveaux que désigneront à l’unanimité tous les membres d’un Comité d’une des Sections nationales ou du comité de la Section centrale de Genève.

3. Les Comités de chaque section nationale ne pourront admettre dans leur sein que des membres du Comité Central permanent.

  1. Si par exception, il faudra admettre dans quelque pays, dans le Comité national de quelque pays, des membres qui ne pourraient pas être admis dans le Comité central permanent, il est indispensable qu’ils y restent toujours en minorité, et qu’ils n’agent de rapports qu’avec le Bureau central ostensible, ou avec le comité central permanent – le dernier ne devant avoir de rapports directs qu’avec ses membres dans les [pays?] différents de l’Europe.
     
  2. Il est désirable aussi que la composition des comités nationaux reste autant que possible secrète.
     
  3. Aussitôt qu’il y aura dans le Comité central permanent trois membres appartenant à la même nationalité ils auront le droit et ils seront même sollicités de constituer leur comité national, avec le droit de créer, toujours à l’unanimité de tous les membres, de nouveaux membres du Comité central permanent appartenant à leur nation.

4. La section centrale de Genève se compose du Bureau central pr oviso ir, et du Comité de surveillance.

5. Le Bureau Central, composé de trois, de cinq, de sept ou même de plus de membres, si on le trouve nécessaire, ne pourra être élu, cassé, transformé que par l’Assemblée de tous les membres du Comité central permanent – qui est le chef suprême de l’Alliance.

6. Pour qu’une Assemblée générale des membres du Comité soit régulière et pour que ses arrêts aient force de lois, il faut que, convoqué régulièrement deux semaines avant son époque fixée pour sa réunion, elle soit composée d’au moins des deux tiers, de ses membres, représentés soit par eux-mêmes, soit par délégation.

  1. Le Bureau Central provisoire sera nommé sur la proposition du délégué hors les membres fondateurs, par tous les anciens et nouveaux membres du Comité Central permanent, présents à Genève. – Il exercera ses fonctions de (V Assemblée Générale du Comité central permanent) [46] jusqu’à la prochaine convocation de l’Assemblée Générale du Comité Central permanent.
     
  2. Tous les autres membres du Comité Central permanent présents ou voisins de Genève, formeront le Comité de surveillance. Feront de droit partie de ce Comité tous les membres étrangers du Comité Central Permanent, durant tout le temps de leur présence à Genève.

7. Le Bureau Central constituera le pouvoir exécutif de l’Alliance. Le Comité de surveillance, comme l’indique son nom – le Contrôle. L’Assemblée Générale formera la constituante Souveraine de l’Alliance.

8. Le Bureau Central, comme pouvoir exécutif de l’Alliance internationale de la démocratie socialiste aura la suprême direction de toutes les affaires tant secrètes que publiques.

  1. Il enregistrera les noms de tous les nouveaux membres du C. C. P. créés par les Comités nationaux qui devront les lui annoncer à mesure, qu’ils se trouveront élus à l’unanimité par tous les membres composants ces comités.
     
  2. Il conduira toute la correspondance secrète avec les Comités nationaux aussi bien que la correspondance plus ou moins ostensible avec les bureaux nationaux.
     
  3. Il n’aura jamais de rapports qu’avec ce Comités, ou avec ces Bureaux, qui seuls représenteront devant lui leurs pays et seront les intermédiaires naturels entre lui et entre leurs Comités ou Bureaux nationaux respectifs. Jamais il ne cherchera à établir des rapports directs avec ces derniers, ni avec aucun membre isolé d’une organisation nationale quelconque.
     
  4. Il recueillera et administrera cette partie des ressources financières de l’Alliance, qui conformément à l’article [  ] [47] du règlement publique lui seront envoyés de tous les pays pour servir aux besoins de l’administration générale.
     
  5. Il activera la propagande dans tous les pays en poussant à l’action tous les comités et bureaux nationaux. Il publiera selon ses moyens, des journaux, des brochures et il pourra même envoyer des délégués extraordinaires dans chaque pays, mais pas autrement, que quand cette dernière mesure sera adoptée par la majorité de la section centrale, qu’il aura toujours le devoir de convoquer, toutes les fois, que trois de ses membres en exprimeront le désir.

9. Le Comité de surveillance a le devoir de contrôler et par conséquent le droit de connaître toutes les dispositions du Bureau Central. – Chacun de ses membres a le droit de demander et de savoir tout.

  1. Sur la demande, exprimée seulement par deux membres du Comité de surveillance, ce comité et le Bureau doive s’unir en Section Centrale de Genève.

10. Toutes les décisions prises (par rapport à l’exécution seulement et non à la constitution) par la majorité de la Section Centrale de Genève, convoquée régulièrement cinq jours avant l’Epoque désignée pour sa réunion, sera obligatoire pour le Bureau Central, – à moins que celui ne décide par sa majorité de convoquer l’Assemblée générale du Comité Central.

11. La majorité de la Section Centrale régulièrement convoquée, aura également le droit de convoquer l’Assemblée générale.

12. L’Organisation des Comités et des Bureaux nationaux dans chaque pays, se conformera, autant que possible, à cette organisation centrale.

13. Les Règlements et Programmes nationaux devront être soumis à la confirmation de la section centrale et ne pourront être acceptés par cette dernière qu’autant, qu’ils ne contiendront rien de contraire à l’esprit et au but de l’Alliance.

14. Les comités nationaux composés de tous les membres du Comité Central permanent dans chaque pays seront invités à constituer au plus vite leurs comités nationaux, dont ils seront naturellement les membres fondateurs et dans lesquelles ils recevront comme membres nouveaux les hommes les plus intelligents, les plus influents et les plus surs des associations ouvrières locales, pour s’emparer de ces associations au profit de l’alliance.

15. Au moyen de ces chefs des associations ils tendront à faire entrer ces dernières d’après le mode établi par les congrès des ouvriers à Genève, à Lausanne et à Bruxelles, dans la Grande Association internationale des travailleurs, afin que tout notre travail ne soit que le développement politique et révolutionnaire de cette association.
 

Règlement

1. L’alliance internationale de la démocratie socialiste se constitue comme branche de l’association internationale de travailleurs.

2. Les membres fondateurs organisent provisoirement un Bureau central de l’Alliance à Genève.

3. Les membres fondateurs appartenant à un même pays constituent le Bureau national de ce pays.

4. Les bureaux nationaux ont pour mission d’établir dans toutes les localités des groupes locaux de l’Alliance de la Démocratie Socialiste qui par l’intermédiaire de leurs Bureaux nationaux respectifs demanderont au Bureau central de l’alliance leur admission dans l’Association internationale des travailleurs.

5. Tous les groupes locaux formeront leurs bureaux selon la coutume adoptée par les sections locales de l’association internationale des travailleurs.

6. Tous les membres de l’Alliance s’engagent à payer une cotisation de dix centimes par mois – dont la moitié sera retenue pour ses propres besoins par chaque groupe national, et l’autre moitié sera versée dans la caisse du, Bureau central de l’Alliance pour ses besoins généraux.

Dans les pays où ce chiffre serait jugé trop élevé, les Bureaux nationaux de concert, avec le Bureau Central, pourront le diminuer.

7. Au Congrès annuel des travailleurs la délégation de la branche de l’alliance de la démocratie socialiste tiendra des séances publiques et à part.

* * *

Anmerkungen

1. Ein Brief Bakunins an Marx, Die neue Zeit, 19 Jg., 1. Bd. (1901), H. 1, S. 4–7.

2. Vergleiche David Rjazanov, Geschichtsschreibung ohne Gänsefüßchen, Die neue Zeit, 32 Jg., 1. Bd. (1914), H. 13, S. 47–479.

3. Vergleiche David Rjazanov, Marx als Verleumder Die neue Zeit, 29 Jg., 1. Bd. (1911), H. 9, S. 278–286.

4. Vergleiche Max Nettlau, Bakunin und die Internationale in Italien bis zum Herbst 1872, Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung / Hrsg. Carl Grünberg, Band 2 (1912), S. 275–329.

5. Vgl. die Allianzbroschüre, S. 125 f.

6. Vergleiche David Rjazanov, Sozialdemokratische Flagge und anarchistische Ware. Ein Beitrag zur Parteigeschichte, Die neue Zeit, 32 Jg., 1. Bd. (1914), H. 5, S. 150–161; H. 7, S. 226–239; H. 8, S. 265–272; H. 9, S. 320–333; H. 10, S. 360–376.

7. Vergleiche Max Nettlau, Michael Bakunin: Eine biographische Skizze, Berlin: Paul Pawlowitsch 1901, S. 267.

8. Vgl. die Allianzbroschüre, S. 125 f.

9. Vergleiche Max Nettlau, Michael Bakunin: Eine biographische Skizze, Berlin: Paul Pawlowitsch 1901, S. 267.

10. Dr. Rhode – wahrscheinlich ein deutscher Flüchtling. Wird von Marx auch in seinen unveröffentlichten Briefen an seine älteste Tochter, Jenny, erwähnt.

11. D. h. der Internationalen Arbeiterassoziation. Die italienische Übersetzung ist nicht erschienen.

12. Dieselbe Klage in Bakunins Brief an Herzen und Ogarev vom 19. Juli 1866; „Ce sont les hommes instruits et intelligents qui agissent franchement et qui soit capables de donner une forme à cette matière première, qui nous font défaut. Le travail à faire est énorme; les obstacles à surmonter sont innombrables; les ressources pécuniaires manquent absolument. Et malgré tout, malgré cette forte division militaire, nous ne perdons ni courage, ni patience. C’est qu’il faut en avoir une forte dose, et bien que lentement nous avançons chaque jour.“ (Correspondance de Michel Bakounine. Lettres à Herzen et à Ogarev. Publiées par M. Dragomanoff. Paris 1896. S. 215/216). – Schon aus diesem Briefe sieht man, dass Bakunin es vorzog, statt für die Internationale Arbeiterassoziation Propaganda zu machen, eine „Société secrète internationale socialiste et révolutionnaire“ aus den Kreisen der „hommes instruits et intelligents“ zu schaffen. Es vergingen noch zwei Jahre und dann erst kam er endlich, nach dem misslungenen Experiment mit der Freiheits- und Friedensliga, zu dem Schluss, dass er sich nicht an die richtige Adresse wendete. – In dem von uns erwähnten Brief an Marx vom 22. Dezember 1868 schreibt er: „Je fais maintenant ce que tu as commencé à faire, toi, il y a plus de vingt ans. Depuis les adieux solennels et publics que j’ai adressés aux bourgeois du Congrès de Berne, je ne connais plus d’autre société, d’autre milieu que le monde des travailleurs. Ma patrie maintenant, c’est l’Internationale, dont tu es l’un des principaux fondateurs.“ Hier haben wir den Schlüssel zum Verständnis der unvermeidlichen Spaltung zwischen ihm und Marx. Hat Bakunin endlich nach so viel Jahren das „angefangen zu machen“, was Marx schon „mehr als zwanzig Jahre“ tat, so wollte er auf dem neuen Gebiet die alten Methoden der Vor- 1848er Geheimbündelei anwenden, der Arbeiterbewegung die alte Zwangsjacke der „pour dire le franc mot: conspiration“ anlegen. An einem anderen Ort werde ich die verschiedenen Phasen der Allianz verfolgen, wie sie sich in dem italienischen Milieu im Kampfe mit alten Traditionen entwickelten.

13. Nikolay Ivanovich Zhukovsky (1832–1895). Emigrierte aus Russland im Jahre 1862. Seit 1868 nahm er tätigen Anteil an der Genfer Internationale. Bakunist.

14. Der Vorbote, Politische und Sozial-ökonomische Zeitschrift, Zentralorgan der Sektionsgruppe deutscher Sprache der Internationalen Arbeiterassoziation, redigiert von Johann Philipp Becker, Genf 1866 bis 1871.

15. Theodor Remy, Professor. Fungierte als Buchhalter des Zentralkomitees der Sektionsgruppe deutscher Sprache in Genf, seit dem 19. Juni 1869 Mitglied der Allianz.

16. Demokratischen Correspondenz: Organ der württembergischen Volkspartei in Stuttgart. Vergleiche August Bebel, Unsere Ziele. Eine Streitschrift gegen die Demokratische Korrespondenz, Leipzig: Verlag der Expedition des Volksstaat, 1872, 50 S.

17. Diese Volksversammlung fand nicht am 4. sondern am 2. August 1868 statt. Sie protestierte gegen die Zerreißung Deutschlands und insbesondere gegen die gewaltsame Ausscheidung Deutsch-Österreichs. Als Vertreter der süddeutschen Demokraten sprachen Karl Mayer, Redakteur des Stuttgarter Beobachters, und Frese, Redakteur der Demokratischen Korrespondenz.

18. Dr. Angerstein (aus Berlin) sprach sehr heftig gegen die Volkspartei. Vergleiche den ausführlichen Bericht in Zukunft, Berlin 1868 vom 5. und 6. August.

19. Manifest an das arbeitende Volk in Österreich, beschlossen auf dem V. Arbeitertag in Wien, am 10. Mai 1868. Wurde in deutscher, magyarischer, tschechischer, polnischer, italienischer und in mährischer Sprache verbreitet. Abgedruckt in Vorbote 1868, Mai. S. 76–78. Vgl. Julius Deutsch, Geschichte der österreichischen Gewerkschaftsbewegung, Wien 1908, S. 37; Karl Höger, Aus eigener Kraft! Die Geschichte eines österreichischen Arbeitervereins seit fünfzig Jahren, Wien 1892, S. 357–359.

20. Ist nicht erschienen.

21. Adressiert: au papa socialiste, Phillippe Becker (wahrscheinlich aus d. J. 1869).

22. Nikolai Danielson (1844–1918), russischer Ökonomist. Übersetzte mit Lopatin ins russische den ersten Band des Kapitals, nachdem Bakunin diese Arbeit aufgegeben hatte. Verfasser des auch ins Deutsche übersetzten Werkes: Die Volkswirtschaft in Russland nach der Bauern-Emanzipation, München, Verlag von H. Lukaschik, 1899. Mehr bekannt unter seinem Schriftstellernamen Nikolai-on

23. Discours au Congrès de Berne de la Ligue de la Paix et de la Liberté, in Protokollen des Kongresses, im französischen Kolokol vom 1. Dezember 1868 und im Mémoire de la fédération jurassienne, Sonvillier, 1873. Pièces justificatives, S. 20–38.

24. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

25. Bei ihr blieb Bakunin mit Unterbrechungen, bis er in die Villa Baronata, die für ihn von Carlo Cafiero gekauft wurde, übersiedelte.

26. Gaspar Sentiñón Cerdaña (1835–1902). Seit dem 28. August 1869 Mitglied der Allianz. Spanischer Delegierter auf dem Baseler Kongress.

27. Giuseppe Fanelli, 1826–1877. Italienischer Revolutionär. Früher Anhänger von Mazzini. Machte die Expeditionen Garibaldis mit. Abgeordneter des italienischen Parlaments. Später einer der eifrigsten Anhänger von Bakunin.

28. Wer Bakunin damit meint, wissen wir nicht; vielleicht Tomás González Morago (n/a–1885), einen der tätigsten spanischen Bakunisten und später Delegierter auf dem Haager Kongress.

29. Henry Sutherland, Uhrmacher, Sohn der Frau von N. Ogarev.

30. Carlo Gambuzzi (1837–1902), Advokat, einer der eifrigsten Anhänger Bakunins in Italien. Spielte später eine verhängnisvolle Rolle in Bakunins persönlichem Leben.

31. Rafael Farga i Pellicer (1844–1890), Spanischer Delegierter auf den Kongressen der Internationale. Mitglied der bakunistischen Allianz.

32. Adhémar Schwitzguébel (1844–1895), eines der hervorragendsten Mitglieder der Schweizer Internationale, später einer der Führer der Jura-Föderation. In den 80er Jahren trat er zur Sozialdemokratie über. Starb am 23. Juli 1895.

33. Durchstrichen.

34. Durchstrichen.

35. Paul Robin (1837–1912) Lehrer, Mitglied der Allianz, wirkte in Genf, Belgien, Paris. Später Direktor des Waisenhauses in Cempuis, propagierte die éducation intégrale und den Neomalthusianismus.

36. Charles Perron (1837–1909), Mitglied der Allianz. Seine und Robins Charakteristik: jetzt in Bakounine, Oeuvres VI (im Rapport sur l‘Alliance, S. 161–280).

37. Antoine Lindecker (richtiger Lindegger); Samuel Schindler (Tischler); Théodore Duval (Tischler). Alle drei Mitglieder der Allianz.

38. François Brosset, einer der Führer des großen Streiks in Genf. Mitglied der Allianz. Vergleiche Guillaume, L’Internationale I, S. 62–64.

39. Volksstaat, Organ der deutschen Sozialdemokratie, unter der Redaktion von Wilhelm Liebknecht. Begann nach dem Baseler Kongress zu erscheinen.

40. Die Volksstimme, Organ der sozialdemokratischen Partei. Hrsg. und redigierte von Hartung, seit dem 11. April 1869 in Wien.

41. Amand Geogg (1820–1897). Nahm tätigen Anteil an der Badischen Revolution. Später Mitglied der Freiheits- und Friedens-Liga. Delegierter auf dem Baseler Kongress der Internationale.

42. Bakunin‘s wife, Antonia Kwiatkowska.

43. Dieser alte Bekannte ist Sergey Nechayev, der gerade aus Russland zurückgekehrt, bei Bakunin in Locarno einige Tage verbrachte.

44. The spelling mistakes in the programme are taken directly from the original.

45. Beckers Handschrift; der Entwurf selbst von Bakunins Hand.

46. Durchstrichen.

47. Lücke im Original.


Zuletzt aktualisiert am 10. Januar 2025