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E. Reuter, W. Hedeler, H. Helas, K. Kinner (Hrg.): Luxemburg oder Stalin. Schaltjahr 1928 - Die KPD am Scheideweg, Karl Dietz Verlag, Berlin 2003, Dok.97.
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Erklärung
Gegenüber der ebenso lächerlichen wie gewissenlosen Verleumdung, die [in] dem gestrigen Artikel der Roten Fahne Auf dem Wege des Verrats gegen mich erhoben wird, als ob ich auf dem Wege zur Sozialdemokratie sei, erkläre ich: Diese Verdächtigung richtet sich selbst angesichts der Tatsache, daß ich zu den ersten gehöre, die mit Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zusammen in der Sozialdemokratie den schärfsten Kampf gegen den Kurs geführt haben, der zu ihrem Verrat am Sozialismus im August 1914 führte und sie zum stärksten Bollwerk der Konterrevolution gemacht hat.
Ich bin heute mehr wie je der Meinung, daß die Sozialdemokratie zerschmettert am Boden liegen muß, wenn die proletarische Revolution in Deutschland, wenn der Kommunismus siegen soll.
Mein Kampf in der Partei gilt einem Kurs und einer Führung, die objektiv der Sozialdemokratie ebenso in die Hände arbeiten wie dies die Führung unter Maslow und ihr Kurs [es] getan haben.
Ich weise die Unterstellung zurück, daß ich eine neue Partei gründen wolle. Mein Ziel ist, den Saustall in der Partei zu reinigen.
Die Lage in der Partei es anormal, krank. Die Führung selbst ist durch und durch fraktionell eingestellt und mißbraucht ihre Verfügungsgewalt, um den Kampf um die Gesundung und Rettung der Partei zu erdrosseln.
In einer solchen ganz außerordentlichen Lage muß das Interesse der Rettung der Partei allen formalen Gesichtspunkten vorangehen. Die wahre revolutionäre und kommunistische Disziplin liegt nicht in dem blinden Gehorsam gegenüber einer Leitung, die die Axt an die Wurzeln unserer Partei legt, sondern in dem unerschrockenen opferfreudigen Kampf wider die Verderber der Partei. Diesen Kampf zur Gesundung, Reinigung und Rettung der Partei, den ich und meine Freunde führen, mit aller Kraft zu unterstützen, rufe ich alle tatkräftigen und dem Kommunismus treu und unwandelbar ergebenen Genossen in der Partei auf.
Berlin, den 19. Oktober 1928
Zuletzt aktualisiert am 18.7.2008