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Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus. Alle Mächte des alten Europa haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dies Gespenst verbündet, der Papst und der Zar, Metternich und Guizot, französische Radikale und deutsche Polizisten.
Wo ist die Oppositionspartei, die nicht von ihren regierenden Gegnern als kommunistisch verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, die den fortgeschritteneren Oppositionsleuten sowohl wie ihren reaktionären Gegnern den brandmarkenden Vorwurf des Kommunismus nicht zurückgeschleudert hätte?
Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor.
Der Kommunismus wird bereits von allen europäischen Mächten als eine Macht anerkannt.
Es ist hohe Zeit, daß die Kommunisten ihre Anschauungsweise, ihre Zwecke, ihre Tendenzen vor der ganzen Welt offen darlegen und dem Märchen vom Gespenst des Kommunismus ein Manifest der Partei selbst entgegenstellen.
Zu diesem Zweck haben sich Kommunisten der verschiedensten Nationalität in London versammelt und das folgende Manifest entworfen, das in englischer, französischer, deutscher, italienischer, flämischer und dänischer Sprache veröffentlicht wird.
1. Das Manifest der Kommunistischen Partei ist eines der bedeutsamsten programmatischen Dokumente des wissenschaftlichen Kommunismus. „Dieses kleine Büchlein wiegt ganze Bände auf. Sein Geist beseelt und bewegt bis heute das gesamte organisierte und kämpfende Proletariat in der zivilisierten Welt“ (Lenin).
Das von Karl Marx und Friedrich Engels als Programm des Bundes der Kommunisten verfaßte Manifest der Kommunistischen Partei erschien erstmalig im Februar 1848 in London in einer 23 Seiten umfassenden Ausgabe. Von März bis Juli 1848 erfolgte sein Abdruck in der Deutschen Londoner Zeitung, dem demokratischen Organ deutscher Emigranten. Noch im gleichen Jahr wurde es in London als 30seitige Broschüre nachgedruckt, worin einige Druckfehler der ersten Ausgabe beseitigt und die Zeichensetzung verbessert waren. Diese Ausgabe legten Marx und Engels den späteren autorisierten Ausgaben zugrunde. Im Jahre 1848 wurde das Manifest außerdem in einige europäische Sprachen übersetzt (ins Französische, Polnische, Italienische, Dänische, Flämische und Schwedische). In den Ausgaben des Jahres 1848 wurden die Verfasser des Manifests nicht namentlich erwähnt; dies geschah erstmalig in der redaktionellen Vorbemerkung, die G.J. Harney zu der in dem Chartistenblatt Red Republican 1850 abgedruckten ersten englischen Übersetzung schrieb.
Alle Vorworte finden sich in Band 4, S.573-590.
Zuletzt aktualisiert am 16.8.2004