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Die Studie, die ich hier der Öffentlichkeit übergebe, ist ein Teil einer größeren Arbeit, die ich im Jahre 1916 in dem sibirischen Kriegsgefangenenlager bei Troizkosawsk, nächst der mongolischen Grenze, geschrieben habe.
Ich hatte in der Kriegsgefangenschaft nur sehr wenige Bücher zur Verfügung. Ich mußte mich also in meiner Darstellung auf mein Gedächtnis verlassen. Und ich konnte die älteren Autoren, die die von mir studierten Probleme behandelt haben, nicht einsehen. Der kritische Leser wird es mit dieser Entstehungsgeschichte meiner Arbeit entschuldigen, falls sich in die Arbeit da oder dort ein Irrtum über geschichtliche Tatsachen eingeschlichen haben sollte, und entschuldigen, daß in ihr jeder Hinweis darauf fehlt, daß der oder jener Gedanke, der in ihr ausgesprochen ist, schon von älteren Autoren ausgesprochen wurde. Ich hatte die Absicht, nach meiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft die ganze Arbeit nochmals durchzugehen und sie mit Benützung des literarischen Apparats zu ergänzen und zu berichtigen. Aber dazu habe ich keine Zeit gefunden und ich habe keine Hoffnung, dazu noch jemals Zeit zu finden. Ich hoffe aber, daß meine Studie selbst in der unvollkommenen Gestalt, die sich aus ihrer Entstehungsgeschichte erklärt, manchen zu vollkommeneren Arbeiten auf diesem Gebiete anregen wird. Deshalb habe ich mich entschlossen, die Arbeit unverändert in der Gestalt zu veröffentlichen, die sie in meiner Kriegsgefangenschaft empfangen hat.
Karl Kautskys siebzigster Geburtstag gibt mir die willkommene Gelegenheit dazu. Meine Studie ist ein Versuch, der marxistischen Geschichtsauffassung ein neues Arbeitsfeld zu erobern. Deshalb hoffe ich, daß der Meister der marxistischen Geschichtsauffassung an seinem siebzigsten Geburtstage die Widmung meiner Arbeit gütig annehmen wird als eines bescheidenen Zeichens der Fruchtbarkeit der Arbeitsmethoden, die er uns gelehrt hat.
Zuletzt aktualisiert am 3.8.2008